Kaum ein Ort in Münster, an dem so viele Nutzungen und Interessen zusammenlaufen wie am Dortmund-Ems-Kanal: Der menschlich geschaffene Wasserweg dient dem Transport von Waren und Rohstoffen und ist zeitgleich Hotspot für Freizeitgestaltung und sportliches Training. Belastet wird die co-existente Nutzung des Kanals durch ein sichtbares, zuweilen sogar spürbares Problem: Der massiven Verschmutzung durch den Menschen, die vor allem in den Sommermonaten (der Zeit der größten Auslastung) zunimmt und die Qualität des Kanals optisch wie funktional belastet.
Vom stadtbekannten Müllproblem sind die Trainer:innen und Sportler:innen des Rudervereins Münster besonders stark betroffen: „Wir haben das Gefühl, dass die Pandemie das Aufkommen von Hinterlassenschaften am und vor allem im Kanal eher gesteigert hat.“ Vor diesem Hintergrund hat der Ruderverein Münster ein vielbeachtetes „Clean-up“-Projekt gestartet, getragen von 30 jugendlichen Sportler:innen sowie dem Trainerteam des Rudervereins. „In den Sommermonaten fischen wir pro Woche ca. 50 Flaschen, an Wochenende mit lauen Sommernächten auch mehr aus dem Wasser. Hinzu kommen weitere Fundstücke, z. B. Hölzer, Schilder, Mülltonnen – ca. 10 pro Woche! Eigentlich gibt es nahezu nichts, was wir bisher nicht finden konnten.“
Hervorzuheben ist der hohe Organisationsgrad im Verein selbst und die vielen Vernetzungen mit dem Wasserschifffahrtsamt, der örtlichen Abfallwirtschaft und der Bürger:innengesellschaft. Über die Hilfe aus der Bürger:innengesellschaft konnte der Verein bspw. Transportanhänger bzw. Fahrzeuge zum Abtransport beziehen. Das Projekt Clean-up hat also nicht nur zur Sauberkeit im Quartier, sondern auch zur Vernetzung unterschiedlicher Akteursgruppen beigetragen – ein echtes Hansaforum-Projekt!
Fotos: Ruderverein Münster