Bewerbung
Im Sommer 2018 wurde die B-Side auf den Projektaufruf der Nationalen Stadtentwicklungspolitik „Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung“ aufmerksam. Die Aussicht auf das Erproben neuer Formen der gemeinwohlorientierten und bürgergetragenen Stadtgestaltung ließ ein engagiertes Team aus Ehrenamtlern der B-Side zusammenkommen, um einen entsprechenden Antrag vorzubereiten und einzureichen. Das Hansaforum war geboren.
BESUCH VOM BBSR
Das Hansaforum schafft es unter die letzten zehn der 100 Bewerbungen zum Projektaufruf „Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung“. Aus diesem Grund reist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am 20. August 2018 nach Münster, um die B-Side, ihr Projekt Hansaforum und das Bezugsquartier Hansaviertel persönlich kennenzulernen. Dank engagierter Kräfte aus der B-Side und zahlreicher Initiativen, die die Vielfalt an Engagement im Hansaviertel stellvertretend abbildeten, gestalteten alle Beteiligten ein erfolgreiches Kennenlernen.
AUSZEICHNUNG HANSAFORUM
Das Hansaforum hat gewonnen! Es ist zum Pilotquartier vom Projektaufruf „Stadt gemeinsam gestalten. Neue Modelle der Quartiersentwicklung“ geworden. Auch drei weitere Projekte aus Nürnberg, Altenburg und Hannover haben die Auszeichnung und damit verbundene Zuwendung erhalten. Auf dem 12. Bundeskongresses der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt am Main wurde das Hansaforum offiziell in der altehrwürdigen Paulskirche geehrt. Seitdem arbeitet ein engagiertes Team der B-Side unermüdlich daran, die Vision des Hansaforums Wirklichkeit werden zu lassen.
ZUFALLSAUSWAHL
Per Zufallsauswahl wurden 200 Menschen aus dem Hansaviertel zum ersten Hansa-Konvent eingeladen. Projektlotse Sascha und sein Team klingelten daraufhin persönlich an den Türen der ausgewählten Viertelmenschen, die damit die einmalige Chance bekamen, dabei zu sein.
1. HANSA-KONVENT
Am 15. und 16. Juni 2019 kamen 200 zufällig eingeladene Bürger:innen zum ersten „Hansa-Konvent“ im Blauen Saal in der Montessori-Schule im Hansaviertel zusammen. Hier diskutierten und arbeiteten sie ein Wochenende daran, Werte und Ziele festzulegen, die für die Zukunft ihres Hansaviertels wichtig sind.
ENTWICKLUNG DES QUARTIER-GEMEINWOHL-INDEX
Nach dem ersten Hansa-Konvent arbeiteten die Teilnehmenden in kleineren Arbeitsgruppen weiter am Quartier-Gemeinwohl-Index und schufen damit eine essentielle Grundlage für die zukünftige Förderung von Projekten im Viertel und stellten damit gleichzeitig sicher, dass diese im Einklang mit den Interessen der Bürger:innen des Hansaviertels sind.
HANSABUDE & PROJEKTLOTSE
Am 21. September 2019 wurde die Hansa-Bude in der Dortmunder Straße 25 im Herzen des Hansaviertels eröffnet. Hier können Menschen aus dem Hansaviertel ihre Projekte und Ideen einreichen und sich über bereits geförderte Projekte informieren.
2. HANSA-KONVENT
Beim zweiten Hansa-Konvent beschlossen die Teilnehmer:innen feierlich den Quartier-Gemeinwohl-Index (QGI). Damit ist er „offiziell“ und dient ab sofort als Entscheidungsgrundlage bei der Förderung von Projekten und Ideen für das Hansaviertel. Zusätzlich wurde beim zweiten Hansa-Konvent das Hansa-Gremium gewählt. Es kann ab jetzt einfach und unkompliziert über die Förderung kleinerer Projekte und Ideen entscheiden, die in der Hansa-Bude oder online eingereicht werden.
START DER OFFIZIELLEN PROJEKTFÖRDERUNG
Von Januar 2020 bis Herbst 2021 geht es in Sachen Projektförderung rund im Hansaforum: In dieser Zeit können sich Menschen mit gemeinwohlorientierten Projekten und Ideen für das Hansaviertel auf eine Förderung bewerben. Dafür liegen im Hansa-Fördertopf ganze 250.000 Euro. Eine Viertelmillion für’s Viertel. Um den gemeinwohlorientierten Ertrag der Projekte für das Hansaviertel sicherzustellen, wurde der Quartier-Gemeinwohl-Index (QGI) von Menschen aus dem Stadtteil erarbeitet. Er beinhaltet das, was sie sich für ihr Viertel wünschen und dient als Entscheidungsgrundlage für die Projektförderung. Projektmacher:innen, die Unterstützung beim Förderantrag, der Entwicklung ihres Projektes brauchen oder ganz einfach Fragen zum QGI haben, können sich an die Projektlots:innen wenden. Die Lots*innen sitzen zu den Sprechzeiten in der zentral gelegenen Hansa-Bude und stellen neben der Projektberatung z.B. auch Kontakte zu bereits aktiven Menschen aus dem Viertel zur Verfügung.
ERSTE OFFIZIELLE GREMIUMSSITZUNG
Am 4. Februar 2020 fand die erste offizielle Gremiumssitzung statt. Die beim 2. Hansa-Konvent gewählten acht Bürgervertreter:innen aus dem Viertel trafen mit den sechs Vertreter:innen der Stadt zusammen, um über die Förderung von kleinen und mittleren Projekten für das Hansaviertel zu entscheiden. Nach einem sehr positiven und zielführenden Austausch wurde die Förderung von fünf weiteren Viertelprojekten bewilligt. Dazu gehören: Das Treppenhaus-Café, der Jutebeutelbaum, die Nistkasten-Bauaktion, der „Let’s talk about Müll!“-Diskurs und das Zwiebelprinzip – eine Blumen-Pflanzaktion.
3. HANSA-KONVENT
Auf dem Dritten Hansa-Konvent am 27. Juni 2020 haben 81 Hansaviertel-Menschen über die Förderung von sieben gemeinwohlorientierte Großprojekten abgestimmt. Ganze 62.125 Euro wandern nun aus dem Hansa-Fördertopf in einzigartige Projekte, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Das Kleinheim für Obdachlose, Unterstützung für das fünfte B-Side Festival 2020, ein Werkstattlastenrad für’s Viertel, ein inklusives Theaterprojekt, Unterstützung für den Ruderverein Münster, ein schwimmender Veranstaltungsort mit dem „HansaFloß“ für jedermensch und das Tanzprojekt „Ekstatisches Hansaviertel“. Wegen COVID19 kamen wir unter freiem Himmel auf dem Parkplatz der B-Side zusammen, bewahrten die physische Distanz und genossen die soziale Nähe zu neuen und vertrauten Viertelgesichtern!
RUND UM’S VIERTEL – KLEINSTVERANSTALTUNGEN ZUR ÜBERARBEITUNG DES QUARTIER-GEMEINWOHL-INDEX
Der Quartier-Gemeinwohl-Index (QGI) gibt an, was sich Menschen für das Hansaviertel wünschen. Sein Sinn und Zweck ist es als Entscheidungsgrundlage vor allem sicherzustellen, dass die Förderentscheidung von Projekten anhand der Vorstellungen der Viertel-Menschen getroffen wird. Da sich ein Stadtteil fortwährend wandelt und sich damit auch die Wünsche von Viertel-Menschen ändern können, ist der QGI ein „lebendiger“ Index. Er wird verbessert, überarbeitet und geändert. Es können neue Themen hinzukommen oder alte Themen mit der Zeit wegfallen. Genau das geschieht auf den kleinen Veranstaltungen: Rund um’s Viertel. 18.08. Gründflächen & Sauberkeit | 01.09. Vernetzung & Begegnungsorte | 15.09. Kunst/Kultur/Bewegung & Inklusion | 29.09. Verkehr & Klimapositivität | 13.10. Wohnen & Nachbar*innenschaft | Neue Themen
4. HANSA-KONVENT
Beim vierten Hansa-Konvent kommen wir diesmal im gemütlichen November zusammen. Je nach dem, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt, werden wir uns in großer Runde und mit viel Zeit für den gemeinsamen Austausch begegnen. Ansonsten steht die Besetzung des Gremiums mit neuen interessierten Hansa-Viertelmenschen an, wir beschließen eine geänderte Fassung des Quartier-Gemeinwohl-Index und stimmen gemeinsam über die Förderung neuer großer Gemeinwohlprojekte ab. Interessiert, aber nicht eingeladen? Dann besuche einfach folgende Seite und lass Dich als Interessierte*n eintragen: Interessiertenliste
5. HANSA-KONVENT
Am ersten Märzwochenende, vom 4. März bis zum 7. März 2021, fand unser fünfter Hansa-Konvent als selbstgeführter Spaziergang mit möglicher Begleitung durch einen Audioguide statt. 113 Viertelmenschen haben über die Förderung von sechs möglichen Projekten für unser Hansaviertel entschieden. Wir dürfen euch stolz mitteilen, dass es fünf der Projekte geschafft haben. So werden 73.000 Euro von unserem Hansa-Fördertopf den verschiedensten Gemeinwohlprojekten zugutekommen. Wir freuen uns über: 1. Einen wetterfesten, regelmäßigen Floh- und Kleinkunstmarkt am Hansaplatz, 2. Rikschatouren für immobile und ältere Menschen, 3. eine Stadtteilwerkstatt für Metallarbeiten, 4. die Bemalung einer Spielplatzwand zusammen mit kleinen Hansa-Menschen und 5. das Aufblühen des stillgelegten Gasometerkessels hin zu einem Ort kultureller und sozialer Zusammenkünfte.
6. HANSA-KONVENT
Am 26. Juni fand unser sechster und vorerst letzter Hansa-Konvent statt. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen wurden die 70 Teilnehmenden in zehn Gruppen auf einem Spaziergang durch’s Hansaviertel geführt. Gemeinsames Ziel war der Vorplatz der B-Side, wo sich schließlich drei große Förderprojekte vorstellten: 1. ‚Alles auf Grün‘, ein eintägiges und inklusives Familienevent. 2. ‚Hinhören statt wegschauen‘, ein Podcast, der Menschen am Rande der Gesellschaft interviewt. Und 3. ‚Hafenplatz wird Hafenplaza‘, ein Sitzpodest aus Holz mit eine skatebaren Betonrampe für den Platz am Hafen vor den Stadtwerken. Das Großartige (kleiner Trommelwirbel): Alle Projekte haben bei der Abstimmung grünes Licht bekommen und werden gefördert!
Zukunftswerkstadt
Das Hansaforum – ein Bundesförderprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik – kommt Ende des Jahres zu seinem planmäßigen Ende. Ein Ende, welches vom Förderzeitraum bestimmt wird, wir aber zugunsten einer Verstetigung des Quartiersprojekts überwinden möchten. Dies ist für uns Anlass im Rahmen einer ZukunftsWerkStadt über das zu sprechen, was während der drei Förderjahre im Hansaforum passiert ist: Wir wollen auf Errungenschaften blicken, Elemente kritisch konstruktiv evaluieren und schauen, welche Bestandteile des Hansaforums auch in Zukunft fortwähren könnten.
3 Jahre Hansaforum – Und jetzt?
Es geht weiter! Die drei Jahre Förderzeit durch das BBSR sind um. Wir freuen uns daher sehr, dass uns nun die Stadt Münster unterstützt. Klar ist allerdings, das Hansaforum braucht dieses Jahr Zeit für die Neuausrichtung. Deshalb wird es 2022 keine Hansa-Konvente geben. Das Hansa-Gremium besteht aber weiter und auch wenn der Projektfördertopf leer ist, werden wir weiterhin neue und vorhandene Projekte betreuen.
Broschüre zum QGI
2022 haben wir fleißig daran gearbeitet, eine Broschüre zum QGI (Quartier-Gemeinwohl-Index) zu erstellen. Darin könnt ihr detailliert erfahren, wie der QGI entstanden ist. Dazu gibt es viele Tipps und unsere gesammelten Weisheiten für die Praxis. So steht der Aufstellung von QGIs in anderen Stadtteilen doch im Prinzip nichts mehr im Wege, oder?! Im Juli war es dann so weit und wir konnten die Broschüre veröffentlichen! Ihr könnt sie herunterladen oder bei uns bestellen.
7. Hansa-Konvent
Am 10. Juni fand der 7. Hansa-Konvent im Bennohaus statt. Erstmals nahmen daran nicht nur Viertelmenschen, sondern auch Politiker:innen und Verwaltungsmitarbeitende der Stadt Münster teil – insgesamt 99 Menschen! In einem offenen Format konnten alle Teilnehmenden Anliegen rund um das Viertel einbringen und in Gruppen diskutieren, besprechen, weiterentwickeln oder Lösungsansätze finden. 16 Anliegen von mehr Bänken im Viertel bis hin zur Errichtung eines Klimawäldchens waren dabei. Alle Anliegen erhielten die Zustimmung des Viertels. Draußen fand außerdem ein Markt der Möglichkeiten statt, auf dem sich Konventteilnehmende und Vorbeispazierende inspirieren und informieren lassen konnten.
Hans-Sauer Preis 2024
Wir sind stolz und glücklich, mit dem Hansaforum zu den sechs Preisträger*innen des Hans Sauer Preises 2024 zu gehören, der in diesem Jahr unter dem Thema „ZUKUNFT MITGESTALTEN – Beteiligungsprozesse für eine sozial-ökologische Transformation“ stand. Alle Preisträger*innen erhielten 3.250 Euro, und wir freuen uns darauf, gemeinwohlorientierte Anliegen im Hansaviertel mit den gewonnenen Geldern zu unterstützen.
Das Gemeinwohl-Barometer ist online!
Wir freuen uns riesig, euch das Gemeinwohl-Barometer zeigen zu können! Seit 2022 arbeiten wir gemeinsam mit dem Institut für Geographie daran. Aufbauend auf dem mit euch erarbeiteten Quartier-Gemeinwohl-Index (QGI) kann der Zustand des Gemeinwohls für das Hansaviertel mit dem Gemeinwohl-Barometer sichtbar gemacht werden. Hier könnt ihr euch durchklicken – viel Spaß!
8. Hansa-Konvent
Am 29.Juli fand der 8. Hansa-Konvent im Bennohaus statt. Etwa 80 Menschen aus dem Hansaviertel, der lokalen Politik und der Stadtverwaltung kamen zusammen, um über 17 Anliegen rund um das Hansaviertel zu diskutieren. In diesem Jahr gab es wieder einen kleinen Quartiersfördertopf in Höhe von 4.000 €, um gemeinwohlorientierte Projekte zu ermöglichen. Am Ende konnten 8 Anliegen gefördert werden. Alle Anliegen haben die Zustimmung vom Konvent erhalten. Neu dabei war dieses Jahr die Streitarena.