Das Kompost Festival

Die lebendige Kunst der Transformation

16. – 25. Juni 2022, Münster

Vom 16.-25. Juni findet zum ersten Mal das Kompost Festival an verschiedenen Orten in Münster statt. Das Kompost Festival widmet sich Mensch-Umwelt-Beziehungen tiefgründig und praktisch. Im Zwischenraum von Wissenschaft, Kunst und zivilgesellschaftlicher Praxis erkundet es Fragen lebendiger Regeneration und sozio-ökologischer Transformation. In zahlreichen Veranstaltungen öffnen wir eine neue (Unter-)Welt voller Leben und drängender Fragen für die Zukunft unserer Erde. Denn intensive Nutzung, Klimaveränderung, Erosion, Versiegelung und Schadstoffeintrag bedrohen die dünne Schicht von der wir leben. Als Antwort auf diese globale Bodenkrise lenken wir den Blick auf den „Dreck“ unter unseren Füßen und jene Menschen die sich um ihn kümmern.

Der Auftakt des Kompost-Festivals erfolgt am 16. Juni um 18:00 in der Trafostation. Dort wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion zwischen dem Philosophen Harald Lemke, der Soziologin Christa Müller, dem Kleingartenfachberater Stephan Grote und der urbanen Kompostfachfrau Miren Artola der Frage nachgegangen „Was wir vom Kompost lernen können“. Am 17. und 18. Juni werden weitere Vorträge zur „Rückkehr zur Erde als utopisches Abenteuer“ (Prof. Harald Lemke), der „Mikrobiellen Grundlagen von Kompostierung“ (Prof. Bodo Philipp) oder „Die Stadt kompostieren“ (Marco Clausen), sowie die Filmwanderung „Natura Urbana – The Brachen of Berlin“ (Prof. Sandra Jasper, Prof. Sascha Buchholz), der Stadtrundgang „Ökologische Stadtentwicklung von unten – Grüne Projekte im Hansaviertel“ (Hansaforum), praktische Workshops zu Fermentation (fairTEiLBAR), Hochbeeten (BlattBeton) und natürlich auch zu verschiedenen Komposttechniken wie Wurmkisten oder Bokashi (BodenschätzeN) stattfinden.

Zwischen Montag dem 20. Juni und Freitag den 24. Juni finden dann in verschiedenen Gärten Münsters Workshops, Vorträge, Führungen, Filmscreenings und Interventionen statt, bei denen sich auf praktische, künstlerische und wissenschaftliche Weise mit Bodenlebewesen, Kompostklos, human-soil-relations, Biovergärungsanlagen oder regenerative Landwirtschaft beschäftigt wird. Den Abschluss des Kompost-Festivals bildet ein buntes Programm für jung und alt am 25. Juni am Gazometer. Das vollständige Programm finden sie unter kompost.zone // Instagram: kompost.zone

Das Kompost Festival ist eine Initiative des StadtLaborMünster. Das StadtLaborMünster ist eine Transferinitiative des Fachbereichs Geowissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität mit dem Ziel, kollaborative Projekten, partizipative Forschung und diskursive Austauschformate in Kooperation mit vielfältigen Akteur*innen zu ermöglichen. Kooperationspartner des Kompostfestivals sind u.a. Hansaforum, AWM, Grüne Beete, Blatt Beton, Filmwerkstatt Münster, Droste Festival „Stadt/Land im Fluss“, Urbanisten und kollektiv orangotango.

Gerne stehe ich ihnen für weitere Fragen oder auch Interviews zur Verfügung:
StadtLaborMünster / Severin Halder / 0177-4373811 / severin.halder@uni-muenster.de

Stromkästen in farbigem Glanz

Das Hansaviertel etwas bunter zu machen – das war der Wunsch von Pia und Max. Am liebsten sollten alle Stromkästen im Viertel in neuem farbigen Glanz erstrahlen. So entstand das Projekt „All colours are beautiful“. Am Ende gab es die Genehmigung von den Stadtwerken für insgesamt immerhin neun Stromkästen (einige Kästen gehören privaten Stromanbieter:innen, bei denen die Anfragen leider im Sande verliefen). Unter dem Namen ‚Korner Paint‘ wurden beim B-Side Festival 2020 zwei Workshops angeboten, um das Vorhaben umzusetzen. Die Nachfrage, bei dem Projekt mitzumachen, war sehr groß. Aufgrund von Corona musste die Teilnehmer:innenzahl leider auf neun Personen beschränkt werden. 

Die Menschen bekamen nicht nur einen tollen Einblick in die Kunst hinter dem Graffiti-Sprayen, sondern dazu noch die Gelegenheit, selbst einmal auszuprobieren, wie man ein Graffiti gestaltet. 

„Wir konnten uns bei strahlendem Sonnenschein, Kaffee und Quiche richtig austoben. Es hat total Bock gemacht, legal zu sprayen und sich durch die professionelle Anleitung auch noch ein wenig kompetent dabei zu fühlen. Es ist schön zu wissen, sich in Münster auf kreative Art für eine gewisse Zeit verewigt und dabei das Hansaviertel etwas aufgefrischt zu haben!“ erzählt eine Teilnehmer:in.„Seitdem schaue ich mit anderen Augen auf die Alltagskunst im Viertel.“

Schaut doch mal selbst, ob ihr einen der bunten Stromkästen entdecken könnt!

Bild: Pia Dransmann

Der Jutebeutelbaum

Um auf die Themen Müllvermeidung und Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen, ist Käte auf die Idee eines Jutebeutelbaums gekommen. Den Holzbaum hat sie selbst entworfen und gebaut.Im Januar 2020 wurde er dann im Rewe Supermarkt am Hansaring aufgestellt. Seitdem können sich Menschen, die keine Tasche zum Einkaufen dabei haben, einen Beutel vom Baum leihen. Dadurch wird der Gedanke des Teilens und das soziale Miteinander gefördert (QGI-Themen: Sauberkeit, Nachhaltigkeit, Inklusion).

Ihr findet den Baum nach wie vor im Eingangsbereich des Rewe am Hansaring (momentan etwas versteckt hinter Desinfektionsmittelspendern… ;)). Die Menschen im Viertel haben den Jutebeutelbeutelbaum sehr positiv aufgenommen – es gab persönliche Reaktionen im Supermarkt, aber auch über Social Media. Innerhalb der ersten Tage wurden sehr viele Jutebeutel vom Baum gepflückt und genutzt, weshalb die Projektträger:innen diesen zunächst mit Reserven auffüllen mussten. Die Ziele, Müll zu vermeiden sowie der nachbarschaftliche Teilungsgedanke, konnten bisher gut erreicht werden, müssen nun aber weiterhin gepflegt werden, damit das Projekt langfristig Wirkung zeigt. 

Achtet bei Eurem Einkauf mal drauf: meistens ist der Baum leer. Genutzt werden die Beutel also ganz gerne. Das Zurückbringen oder Auffüllen mit anderen Taschen könnte dagegen noch etwas besser klappen… Bringt also gerne Eure übrigen Taschen und Tüten mit, teilt sie mit der Nachbar:innenschaft und lasst den Baum damit wieder neu erblühen!

Bild: Katrin Oberg