Feuerspiel und Gemeinschaft: Der Firespace

Ein Ort, an dem Feuerkünstler:innen und Menschen, die sich für Feuerspiel interessieren ihrem Hobby nachgehen können? Genau das bot der Firespace.

Das Projekt, das im Winter 2021 am Sozialpalast am Gasometer durchgeführt wurde, bot einen Ort, an dem Menschen mit dem Element Feuer vertraut gemacht wurden und lernten, damit umzugehen. Ein wichtiger Aspekt des Projekts war die Förderung des Verständnisses und respektvollen Umgangs mit dem Element Feuer. Insbesondere jüngere Menschen erhielten die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln und sich mit dem Thema Feuer vertraut zu machen. Sie wurden ermutigt, selbst aktiv zu werden und lernten den sicheren Umgang mit diesem Element. Einige Teilnehmende sammelten erste Erfahrungen mit Feuerspielzeugen.

Doch auch bereits feuerspielende Menschen konnten mit dem Projekt erreicht werden. Sie konnten ihre Kompetenzen im sicheren Umgang mit Feuer sowie Gefahrstoffen wie Lampenöl stärken. Durch das Angebot wurden sie für den sensiblen und ökologischen Umgang mit Feuer gestärkt.

Ein buntes Team von etwa 15 Personen arbeitete an dem Projekt. Es erreichte seine Zielgruppen erfolgreich. Im feuerpädagogischen Teil nahmen etwa 50 junge Menschen teil, während der Firespace sowohl Feuerspielerinnen und -spieler (ca. 25 Teilnehmende) als auch Zuschauer:innen (ca. 100 Teilnehmende) anzog. Das Projekt schaffte es, eine vielfältige Gemeinschaft anzusprechen und das Potenzial für weitere Veranstaltungen dieser Art zu schaffen. Somit konnte der Firespace mehrere Quartiers-Gemeinwohl-Index Ziele stärken. Es wurde ein Begegnungsort für Feuerkünstler:innen und Menschen, die an dem Thema interessiert sind, geschaffen – trotz Corona-Auflagen. So wurde die Nachbar:innenschaft gestärkt. Außerdem konnte über das Projekt die Subkulturszene der Feuerspielenden in Münster vernetzt werden. 

Hansa blüht auf: Mehr Blütenmeer – Eine Erfolgsgeschichte direkt vor unseren Haustüren

Inmitten des Hansaviertels erblüht eine inspirierende Erfolgsgeschichte. An zwei Standorten im Viertel, genauer gesagt am oberen Ende der Schillerstraße und entlang der Schillerbrückenauffahrt sind blühende Streifen entstanden. 

Die erste Baumscheibe wurde 2021 von Jochen initiiert. Nach sorgfältiger Planung, um das entsprechende Stück Erde von Fahrrädern und Sperrmüll zu befreien, konnte gestartet werden. Viele fleißige Hände verwandelten den einst trostlosen Fleck in ein buntes Beet. 

Tines Traum von einem großen Blühstreifen vor der Haustür erforderte etwas mehr Aufwand. Nach Unklarheiten über die Zuständigkeiten und zahllosen Gesprächen mit verschiedenen Ämtern wurde die Idee, mehr Grünfläche zu schaffen, unterstützt. Bei der Umsetzung des Grünstreifens zeigte sich das große Engagement der 14 Gärtner:innen aber auch das große Interesse der Viertelmenschen. Immer wieder hielten Menschen zu Fuß, auf Fahrrädern und sogar im Auto an, um sich über das Projekt zu informieren, den fleißigen Händen zu danken oder Hilfe in Form von Mitarbeit oder Spende von Saatgut etc. anzubieten. Das Interesse im Viertel war riesig.

Somit bringt das Projekt „Hansa blüht auf – mehr Blütenmeer“ das Hansaviertel nicht nur in dem Ziel „Grünflächen“ weiter, sondert fördert ebenfalls die Vernetzung innerhalb des Viertels und die Nachbar:innenschaft. Mittlerweile wurde das Beet auch um Nisthilfen ergänzt.

Nistkästen für’s Hansaviertel – Bauen, Helfen, Vernetzen

„Das Hansaviertel braucht mehr Nistkästen!“ – das dachte sich Kiki eines Tages und trat mit ihrer Idee an das Hansaforum heran. In Kleingruppen sollten an ein bis zwei Terminen á 3-6 Stunden im März 2020 aus gefundenem Sperrholz Nistkästen gebaut und schließlich in Privatgärten oder auf öffentlichen Grünflächen aufgehängt werden. Mit dieser Aktion erhoffte sich die engagierte Umweltschützerin nicht nur einen Mehrwert für die Tiere, sondern wollte auch bei den Teilnehmenden ein gesteigertes Interesse gegenüber Umwelt- und Tierschutz wecken.

Auch dieses Projekt hat sich pandemiebedingt etwas anders entfaltet als ursprünglich geplant. Statt in Gruppen zu werkeln wurden Einzeltermine angeboten, dafür aber gleich mehrere, sodass am Ende sogar 22 statt geplante 10 Nistkästen gezimmert werden konnten – ein voller Erfolg! Das Bauen mit Sperrholz hat sich schwieriger herausgestellt als anfangs gedacht, da kein passendes Holz gefunden wurde. Die Teilnehmenden überraschten die Projektinitiatorin aber mit ihrem Antrieb, alles selber bauen zu wollen – abgesehen von den Kindern wollte kaum eine Person die vorgefertigten Bauteile nutzen. 

Besonders schön war, dass sich eine sehr breite Alterspanne in den Teilnehmendenzahlen widerspiegelte. Die Jüngste Person war 7 und die älteste 74 Jahre alt. Durch das Projekt konnte also aus allen Generationen ein breites Spektrum an Bewohner:innen mobilisiert werden. Zudem konnten Menschen zum Mitmachen begeistert werden, die normalerweise nicht an Projekten des Hansaforums teilnehmen, oder auch noch nie zuvor in ihrem Leben einen Akkuschrauber oder eine Stichsäge in der Hand hielten. Alle freuten sich über den persönlichen Kontakt – insbesondere in Corona-Zeiten – und waren neugierig, mehr Informationen bezüglich Vogel- und Insektenschutz, vogelfreundlichen Pflanzen oder günstigen Standorten für Nistkästen in Erfahrung zu bringen. Aber auch allen Informationen rund um das Hansaforum lauschten die Teilnehmenden gespannt und fanden es toll, dass es so etwas gibt! 

Alles in allem ein tolles Projekt, was viel Freude im Entstehungsprozess und im Ergebnis verbreitet hat. Die Grünflächen im Hansaviertel wurden um 22 neue Nistkästen bereichert und die Nachbarschaft ist ein Stück näher zusammengerückt.

Lass mal ein bisschen Sonne rein!

Mit dem eigenen Balkon die Energiewende unterstützen! Möglich machen dies sog. „Balkonkraftwerke“ bzw. „Stecker-Solarmodule“, handelsfertige Mini-Solaranlagen für den Hausgebrauch. Die seit 2018 in Deutschland zugelassenen Stecker-Solarmodule liefern bis 600 Watt Strom und bieten einen einfachen Start in die eigene Stromerzeugung: Dank des mitverbauten Steckers ist der Aufbau kinderleicht – Solarmodul anbringen, Stecker in die Steckdose und los geht’s. 

Das Projekt „Let the Sun Shine in!“, initiiert und getragen von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) Sektion Münster, hat sich zum Ziel gesetzt, über die Potenziale von Balkonkraftwerken zu informieren und diese in die Münsteraner Bürger:innenschaft zu tragen. Hierfür hat das Team von „Let the sun shine in!“ am 19. August 2020 zu einer Informationsveranstaltung im Bennohaus geladen. Die Teilnehmer:innenzahl war Corona-bedingt auf 28 Personen begrenzt. 

Die Idee des Balkonkraftwerke stieß unter den anwesenden Bürger:innen auf reges (Umsetzungs-)Interesse: Durch das hohe Engagement des Projektteams und dank der Förderung aus dem Projektfond des Hansaforums ist das Hansaviertel inzwischen um drei stromerzeugende Haushalte reicher. „Let the Sun Shine in!“ hat Viertelmenschen und Initiativen zusammengebracht und dabei zugleich zur Klimapositivität des Hansaviertels beigetragen.

Die Lindenbaumscheibe am Hansaring – Treffpunkt für Mensch und Biene

Am Hansaring 25, direkt vor dem ExKaffee und gegenüber dem Boheme Boulette, steht eine alte Linde, die über das Hansaforum-Projekt „Kleinstes Grün am Hansaring“ große Aufmerksamkeit und Pflege erfahren hat. Silas, der engagierte Hauptverantwortliche, hat zusammen mit zwei weiteren Mitstreiter:innen die Baumscheibe der Linde, d. h. die Fläche um den Stadtbaum, durch mehrfaches Pflanzen von Blumen und Sträuchern in den Blick der Viertelmenschen geholt: „Das Projekt sorgt für Kommunikation unter Nachbar:innen, dem anliegenden Café und anderen Münsteraner:innen, die in der Stadt keine Möglichkeit haben, etwas anzupflanzen.“

Positiv fällt aber nicht nur die Beteiligungsbilanz aus. Auch der Rückgang von zivilisatorischem Abfall und die Rückkehr von Insekten kann der urbanen Pflanzaktion zugeschrieben werden: „Viele verschiedene Wespen und Bienenarten waren diesen Sommer um die Baumscheibe herum. Das Grün wuchs kräftiger und die dunkle, verdichtete Erde der anderen Baumscheiben ist vergessen.“ Das Unverständnis für die partielle Unachtsamkeit einiger Verkehrsteilnehmer:innen wird vor diesem Hintergrund noch verständlicher: Als größtes Problem gibt das Projektteam das unvorsichtige Abstellen von Fahrrädern und das Aus- und Einparken von Pkw’s an. 

Am „Kleinsten Grün am Hansaring“ wird sichtbar, wie die Menschen des Hansaviertels ihr Quartier gemeinsam in die Hand nehmen: Das Begrünungsprojekt zeigt auf, wie durch nachbarschaftliches Engagement und Umweltbewusstsein Stadtflächen zu neuem (sozialen) Leben erweckt werden können. 

Fotos: Silas Denz