Theater: Baggerfly Effect

Ein inklusives theaterpädagogisches Projekt führte diverse Menschen zwischen 24 und 48 Jahren aus dem Hansaviertel und aus anderen Teilen Münsters zusammen. Sie setzen sich mit dem Leben im Viertel auseinander und entwickeln dazu gemeinsam ein abendfüllendes Theaterstück – Aus dem Viertel, über das Viertel, für das Viertel: Baggerfly Effect

Ein Bagger und ein Schmetterling beobachten sehr skurrile Charaktere bei ihren Erlebnissen im Quartier. Vom Hansaring über den Hansaplatz bewegen sie sich imaginär in Richtung Hafen und treffen zum Ende alle an der B-Side aufeinander. Tanzend, singend, das Glück, die Liebe, Aktivismus und vor allem das Viertel thematisierend.

Die Teilnehmer:innen des Projektes erlebten ihr Viertel bei den Vorbereitungen aus neuen Perspektiven, lernten sich gegenseitig kennen, vernetzten sich und kreierten ein kulturelles Event. Mit in das Stück involviert wurden kurzerhand auch am Kanal improvisierende Musiker:innen, auf die die Gruppe nach einer Probe aufmerksam wurde. So sind sich bislang unbekannte Menschen begegnet und die Musik wurde zu einem Kern des Theaterstücks. Aufgeführt wurde es erstmals beim B-Side-Festival im September 2020, sodass die begeisterten Zuschauer:innen an dem Erlebnis mit Blick auf die zur Bühne umfunktionierten Rampe teilhaben konnten. Das Projekt konnte einen Beitrag zu den QGI-Themen Kunst und Kultur, Inklusion, Vernetzung, Nachbar:innenschaft und Begegnungsorte und damit zum Gemeinwohl im Hansaviertel leisten. Das Stück wurde im Oktober 2020 im Theater im Pumpenhaus sowie im Juli 2021 an der B-Side, gefördert vom Kulturamt der Stadt Münster, wiederaufgeführt.

Der Stoffwindeltreff

Ein regelmäßiges Treffen, um über sich über alle Themen rund um die Stoffwindel zu informieren und auszutauschen – das war die Idee von Marie, Jana und Moana. Seit Herbst 2019 setzen sie diese bereits im Südviertel mit dem Stoffwindeltreff um. Das Angebot für Eltern konnte mit der Förderung durch das Hansaforum 2021 auch im Hansaviertel angeboten werden.

An den 8 Treffen in der Hansabude nahmen neben altbekannten Teilnehmer:innen des Treffs auch insgesamt 27 neue, interessierte Eltern teil. So wurde diskutiert und ausprobiert, wurden Anregungen gegeben und Unsicherheiten genommen. Laut den drei Veranstalterinnen spart man durch die Nutzung von Stoffwindeln anstelle von herkömmlichen Wegwerf-Windeln in der Wickelzeit eines Babys etwa 1.200 kg an Müll. Ein Kind braucht nämlich ca. 6.000 Einwegwindeln bis es mit durchschnittlich 2 ½ Jahren trocken und sauber ist. Rechnen wir mit den 10 Babys, die im Laufe der Treffen geboren wurden, und die von Beginn an mit Stoff gewickelt werden, so ergibt dies 12.000 kg Restmüll, die vermieden werden! Auch die Gesamt-Ökobilanz falle besser aus und teurer ist das Wickeln mit Stoff nicht.

Der Stoffwindeltreff trägt aber nicht nur zu einem umweltbewussten Verhalten bei, sondern ist auch ein Begegnungsort, an dem sich Menschen kennenlernen, vernetzen und austauschen. Coronabedingt kamen etwas weniger Menschen zu den Treffen als ursprünglich erhofft. Trotzdem konnte sich die Reichweite des Angebotes erhöhen und durch den online-Auftritt auf Instagram (@stoffwindeltreff.ms) werden vielleicht sogar über Münster hinaus Menschen zur alternativen Windel-Nutzung inspiriert.

Ab 2022 findet der Stoffwindeltreff wieder jeden 1. Dienstag im Monat von 10-12 Uhr in der Süd-Apotheke statt.

Bilder: Moana Frommberger, Marie Gerbode

So funktioniert Solartechnik!

Solartechnik jungen Menschen der 4. bis 6. Klasse verständlich und zugänglich machen – das war Ziel des Projektes Solartechnik in Schulen und Bildungseinrichtungen des Hansaviertels. Der Verein Natürliche Überlebenstechnik Münsterland – Nuetec e. V.  hat dazu 10 verschiedene Stationen zum Thema Solarenergie entwickelt. An jeder davon gibt es eine Aufgabe, an der getüftelt werden kann.


Wissenswert:
Dieser Bildungs-Parcours mit Arbeitsanweisungen, Aufgaben -und Lösungsblättern kann von Schulen, interessierten Gruppen und Bildungseinrichtungen des Hansaviertels ausgeliehen werden.


Aufbewahrt und gerne angewendet werden die Stationen an der Mathilde Anneke Gesamtschule, wo sie bereits von einer AG bearbeitet wurden. Geplant ist, dass diese AG die Stationen anderen Schulklassen vorstellt bzw. diese bei der Durchführung unterstützt. Dadurch wird das gelernte Wissen weitergegeben. Der Verein hat eine langjährige Erfahrung mit dem Thema Solarenergie an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen und hat immer wieder festgestellt, dass es dabei um mehr geht, als nur Sonnenenergie technisch nutzbar zu machen: „Vielmehr konnten wir feststellen, dass sich die Personen, ungeachtet ihres Alters, mit sehr großem Enthusiasmus an die Versuche wagten und sich, überrascht über die Ergebnisse, rege austauschten. Da alle Versuche praktisch durchgeführt werden, sorgte dies immer für Selbstwirksamkeitserfahrungen bei den Personen und sie lernten, dass auch sie Einfluss auf ihre direkte Umgebung und auch auf die ganze Welt nehmen können. Bei vielen Leuten, die sich sehr ehrgeizig an den Versuchen beteiligten, hat dieses Projekt dafür gesorgt, dass ihr Interesse geweckt wurde und sie sich darüber hinaus mit ähnlichen Themengebieten auseinandergesetzt haben. Es lässt sich also festhalten, dass hierdurch nicht nur die Kommunikation innerhalb einer Gemeinschaft gefördert wird, sondern auch die Freude an gemeinsamen Unternehmungen betont wird. Darüber hinaus werden die Leute durch Selbstwirksamkeitserfahrungen dazu angeregt, sich aktiv in ihre Umgebung einzubringen und ein positives Selbstbild zu entwickeln.“

Fotos: Nuetec e. V.

Fit für den Frühling!

Der bereits bestehende urbane Garten „Blattbeton“ neben dem Bennohaus wurde fit für den Frühling gemacht! Die Schäden an den Hochbeeten wurden beseitigt, sodass die Beete anschließend bepflanzt werden konnten. Außerdem konnte das unterfahrbare Hochbeet für Rollstuhlfahrer:innen fertiggestellt werden, um ihnen das Gärtnern zu erleichtern. „Ein besonderer Moment war auf jeden Fall der Freiwilligentag. An dem haben wir unsere Tauschbox aufgebaut. Es kamen so viele neue Leute vorbei und es war ein buntes Treiben im Garten. Es war echt schön, so viele liebe Menschen zu treffen, die alle mit Begeisterung und Engagement aktiv waren. Eltern und Kinder waren gemeinsam mit uns im Garten am Werkeln, Basteln, Malen und Bauen“. Die Aktion bot ein Ort der Begegnung und der Garten ist auch weiterhin ein grüner Treffpunkt im Viertel!

Das Projekt trägt zudem dazu bei, sich mit einer nachhaltigeren Gestaltung des Quartiers auseinanderzusetzen. Im Sinne einer Klimapositivität wird eine gemeinschaftlich genutzte Grünfläche weiter ausgestaltet. Der Ort soll zur Auseinandersetzung mit den Themen Nachhaltigkeit und einer gemeinschaftlichen Nutzung urbaner Räume anregen.
Die Givebox bietet die Möglichkeit, Gegenstände länger nutzbar zu machen und ein kleines Zeichen gegen die „Wegwerfgesellschaft“ zu setzen. Zudem soll sie eine soziale Komponente im Sinne einer „Schenkwirtschaft“ abdecken. Dinge sollen weiter genutzt werden, anstatt sie wegzuschmeißen und Neues anzuschaffen.

Die Initiator:innen des Projektes denken: „Es wurde deutlich, wie durch die Unterstützung durch das Hansaforum die Möglichkeit gestärkt wird, sich mit dem Viertel und den hier lebenden Menschen auseinander zu setzen. Das Projekt hat einen Einfluss auf uns, als diejenigen die es umsetzen, aber auch auf die Menschen, die im Viertel wohnen und den Garten in ihrer Nähe wissen. Dies zeigt sich in vielen Gesprächen mit Anwohner:innen, freiwilligen Helfer:innen, aber auch in E-Mails und Anfragen für Kooperationen oder die Beratung anderer, ähnlicher Projekte. Die Strahlkraft lässt sich vielleicht nicht direkt messen, wird aber somit immer wieder deutlich.“

Bild: Blattbeton