Das Zwiebelprinzip – Hansa blüht auf!

Tine und Mone leben beide schon eine ganze Weile im Hansaviertel und fühlen sich inmitten einer aufblühenden und lebendigen Umgebung am wohlsten. Deshalb haben sie sich das Projekt „Hansa blüht auf – das Zwiebelprinzip“ ausgedacht. In Form einer Blumenzwiebel-Steckaktion im Viertel wird auf ungenutzte Baumscheiben, kleine Grünstreifen und Heckenränder aufmerksam gemacht. So werden schon früh im Jahr neben Farbklecksen Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten und Vögel geschaffen. Diese Flächen können außerdem zukünftige Mitmacher:innen für ähnliche Pflanzaktionen motivieren. Und sie zeigen: es braucht nicht viel! Mach mit, dann tut sich was!

Schon 2019 wurde nach geeigneten Grünflächen im Viertel Ausschau gehalten. Auf diesen Flächen wurden dann an zwei Terminen im Frühjahr 2021 hauptsächlich Narzissen gepflanzt, weil diese sich optimal verwildern und vermehren und ohne viel Aufwand auch in den Folgejahren wieder blühen. Mit tatkräftiger Unterstützung von einigen Freund:innen begann also unter eher widrigen Wetterumständen das Projekt „Zwiebelprinzip“ zunächst gemütlich mit Kaffee und Kuchen am Hansaring. Nachdem die erste Pflanzaktion viel positives Feedback seitens der Anwohnenden einbrachte, beteiligten sich am zweiten Termin bereits einige begeisterte Nachbarkinder und ihre Eltern. Eine Anwohnerin spendete sogar einen Schwung Blumenzwiebeln für ihr frisch angelegtes Beet am Hansaplatz. Das weitere Pflanzgut stammte übrigens aus einer Kooperation mit dem Blumenladen Meyer an der Wolbecker Straße. Abgesehen von der Bepflanzung selbst wurden die Beete auch mit „Hansaforum-Hier-blüht-etwas-Schildern“ ausgestattet.

Vorsicht Blumen! Damit die Blumenzwiebeln eine Chance haben und nicht zertrampelt werden, machen Schilder auf sie aufmerksam

Durch das Projekt wurden viele verschiedene Flächen im Viertel bepflanzt, die auch nicht lange auf sich warten ließen, um ihre Farbenpracht zur Schau zu stellen. Um tatsächlich als sichere Nahrungsquelle für Insekten und Vögel zu dienen, hätte es pro Fläche womöglich jedoch noch mehr Zwiebeln gebraucht. Nichtsdestotrotz traf die Aktion auf reges Interesse im Viertel, wodurch es zu einigen schönen Begegnungen kam. Außerdem entstanden an Stellen, an denen gepflanzt wurde, neue feste Beete über die Corona-Zeit. Vielleicht waren die Blumenzwiebeln ja eine gelungene Inspiration? Uns würde es jedenfalls freuen!

Fotos: Das Zwiebelprinzip

Rundlauf-Nächte – Round Table Nights

Tischtennis mit wechselnden Spieler:innen, bei schwindenden Lichtverhältnissen und in Einklang mit der persönlichen Abendgestaltung – das ist die Idee hinter dem Projekt Round Table Nights. Sören und Simon, die beiden Organisatoren der urbanen Rundlaufaktion, haben dafür 30 Tischtennisschläger, 12 Tischtennisbälle und einen Akku-Strahler zur abendlich-nächtlichen Ausleuchtung (inkl. Stativ) aufgekauft (ggf. repariert) und zum Ort des Einsatzes gebracht. Eingebremst durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie ist die erste Round Table Night, nach eingehender Planung und Bewerbung über Social Media und Mundpropaganda im Bekanntenkreis, im Juni 2020 an den Start gegangen.

Bei agilen Viertelmenschen und jungen Nachtschwärmer:innen stießen die Rundlauf-Abende auf reges Interesse und große Partizipationsbereitschaft: „Das Projekt wurde seitens der Spieler:innen bisher sehr positiv bewertet. […] Bereits die zweite Runde wurde durch Spieler:innen der ersten Runde organisiert.“

Sören und Simon machen die positive Resonanz an dem selbsterklärenden Spieleinstieg und dem geringen Verpflichtungsgrad fest: Zehn Minuten oder ein ganzer Abend, bei den Round Table Nights geht es nicht um Zeit und Spielstärke, sondern um spontane Begegnungen, sportliche Bewegung und die Belebung des Viertels. Die Round Table Nights zeigen, wie viel Wirkung mit nur wenig Geld erreicht werden kann! Mit 240 € ist es eines der kleinen Förderprojekte beim Hansaforum. Zukünftig soll das Projekt in die Community überführt werden und im Sinne der genannten Ziele noch zugänglicher und inklusiver werden… bleibt gespannt 😊

Wissenswertes für Viertelmenschen:

Die Termine gibt die Crew über Instagram bekannt – @round_table_nights

Fotos: roundtablenights.de

Kanal aufräumen vom Ruderboot aus

Kaum ein Ort in Münster, an dem so viele Nutzungen und Interessen zusammenlaufen wie am Dortmund-Ems-Kanal: Der menschlich geschaffene Wasserweg dient dem Transport von Waren und Rohstoffen und ist zeitgleich Hotspot für Freizeitgestaltung und sportliches Training. Belastet wird die co-existente Nutzung des Kanals durch ein sichtbares, zuweilen sogar spürbares Problem: Der massiven Verschmutzung durch den Menschen, die vor allem in den Sommermonaten (der Zeit der größten Auslastung) zunimmt und die Qualität des Kanals optisch wie funktional belastet.

Vom stadtbekannten Müllproblem sind die Trainer:innen und Sportler:innen des Rudervereins Münster besonders stark betroffen: „Wir haben das Gefühl, dass die Pandemie das Aufkommen von Hinterlassenschaften am und vor allem im Kanal eher gesteigert hat.“ Vor diesem Hintergrund hat der Ruderverein Münster ein vielbeachtetes „Clean-up“-Projekt gestartet, getragen von 30 jugendlichen Sportler:innen sowie dem Trainerteam des Rudervereins. „In den Sommermonaten fischen wir pro Woche ca. 50 Flaschen, an Wochenende mit lauen Sommernächten auch mehr aus dem Wasser. Hinzu kommen weitere Fundstücke, z. B. Hölzer, Schilder, Mülltonnen – ca. 10 pro Woche! Eigentlich gibt es nahezu nichts, was wir bisher nicht finden konnten.“

Hervorzuheben ist der hohe Organisationsgrad im Verein selbst und die vielen Vernetzungen mit dem Wasserschifffahrtsamt, der örtlichen Abfallwirtschaft und der Bürger:innengesellschaft. Über die Hilfe aus der Bürger:innengesellschaft konnte der Verein bspw. Transportanhänger bzw. Fahrzeuge zum Abtransport beziehen. Das Projekt Clean-up hat also nicht nur zur Sauberkeit im Quartier, sondern auch zur Vernetzung unterschiedlicher Akteursgruppen beigetragen – ein echtes Hansaforum-Projekt!

Fotos: Ruderverein Münster

Das Gemeinwohl-Barometer

Wichtig für die Erhebung des Gemeinwohls in einem Viertel ist die direkte Vernetzung mit den Viertelmenschen selbst. Die ersten Gespräche mit den Viertelmenschen durften wir bereits führen. Weitere folgen noch! Es sind spannende Gespräche entstanden. Wir haben zugehört, selber erzählt und Diskussionen angeregt. So stellen wir uns partizipative Erforschung des Gemeinwohls vor und versuchen hierbei herauszufinden, wo nachgebessert werden sollte. In einem längeren Prozess erproben wir zusammen mit den Viertelmenschen, inwieweit das Gemeinwohl auf Grundlage des QGI aufgezeigt werden kann und ob es möglich ist, das Gemeinwohl als greifbaren Parameter in die Stadtentwicklung mit aufzunehmen.

Gemeinwohlbarometer

Tage der Nachhaltigkeit

Freitag, 12.08.2022, 19-21 Uhr:
Eröffnungsveranstaltung
im Pavillon im Schlossgarten

Samstag, 20.08.2022, 12-18 Uhr:
Markt der Möglichkeiten
auf dem Hafenplatz
anschließend: Schnippeldisko mit foodsharing

Samstag, 13.08. bis Samstag, 20.08.2022:
Aktionswoche mit dezentralen Veranstaltungen der Netzwerkpartner:innen

Alle Infos unter: http://muenster-nachhaltig.de/tag-der-nachhaltigkeit/tage-der-nachhaltigkeit-2022/